Schinkel-Wettbewerb | 2000

Peer | Halis | Tim

Mit Tim Lichtenauer und Peer Kulenkampff

Anerkennungspreis

Der Berliner Architekten- und Ingenieur-Verein (AIV) schrieb seinen traditionellen Schinkel-Wettbewerb im Jahre 1999 zum 144. Male aus. Thema der diesjährigen Aufgabe war es, strategische Konzepte für die Nachnutzung des Flughafens Tegel zu entwickeln, der nach den Vorstellungen des Berliner Senats in acht Jahren für den Flugbetrieb geschlossen werden sollte. Am Wettbewerb konnten junge Architekten, Ingenieure und Künstler, die am Tage der Abgabe das 35. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, teilnehmen. Eine geografische Beschränkung des Wohnortes der Teilnehmer wurde nicht gemacht; es konnten also auch Nicht-Berliner teilnehmen.

Für neun verschiedene Fachsparten wurde jeweils eine auf die entsprechende Disziplin abgestimmte Teilaufgabe gestellt. So sollten zum Beispiel Architekten eine Mehrzweckhalle für einen dort vorgeschlagenen Luna-Park entwerfen, während Städtebauer und Landschaftsarchitekten eine „Konzeption einer Zentrumsentwicklung für die Stadterweiterung“ liefern sollen, die den Einbezug der bestehenden Flughafenbauten sichert. In jeder der neun Fachsparten wurde ein Preis von 6000.- DM ausgesetzt; zusätzlich gab es Sonder- und Förderpreise. Insgesamt stand ein Preisvolumen von 114.000 DM zur Verfügung.

BauNetz.de | 14.09.1999

Anerkennungspreis

Analyse:

Das Wettbewerbsgebiet und sein Umfeld sind durch eine sehr kontrastreiche, heterogene Siedlungsstruktur geprägt.

Kleingarten Kolonien stehen in unmittelbarer Nähe zu Berlin typischer Blockrandbebauung. Verschiedenste Gebiete und Nutzungsarten greifen ineinander  oder stoßen hart aneinander.

Die Wahrnehmung der Kontraste wird verstärkt durch die Überlagerung / Überschneidung von verschiedenen Bewegungen  und Geschwindigkeiten. Orte absoluter Ruhe stehen in Wechselbeziehung mit Sequenzen unterschiedlicher Bewegungsabläufe, bis hin zum Überschall.

Kontraste:  schnell-langsam, ruhig-hektisch, laut-leise, fließend-stehend, nähe-ferne, klein-groß…

Konzept:

Das Thema positiv-negativ wird aufgenommen in einem langgestreckten Balken, der sich an der Richtung des Startens und Landens der Flugzeuge orientiert.

Die Mitte des Balkens bildet bezugnehmend auf das Terminalgebäude einen weitläufigen Kultur- und Freizeitpark.

Gegen Nord/Osten verdichtet sich die Bebauung zu einem urbanen Zentrum und bindet am Kurt-Schumacher-Platz an vorhandene Strukturen an.

In der anderen Richtung löst sich der Balken zunehmend auf, bis er auf der Insel Gartenfeld in einem Wissenschaft und Forschungszentrum mündet, welches durch eine Städtebauliche Neuordnung und Umnutzung der vorhandenen Industrieflächen gebildet wird.

Verbunden werden diese drei Schwerpunkte durch Wohngebiete, die auf unterschiedliche Weise mit der Natur in Beziehung stehen. Der übergeordnete Grünzug kann somit den Balken durchfließen. 

Masterplan

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