✨ Vision und Pädagogische Architektur
Die Gemeinschaftsschule “Haus der Stimmen” ist ein futuristisches, atmendes System, konzipiert für ca. 1000 Schülerinnen und Schüler (Kita bis Abitur, Klasse 1-13). Die Architektur selbst ist ein drittes pädagogisches Element neben Lehrern und Schülern. Sie bricht starre Strukturen auf und schafft ein vielschichtiges, inklusives Lernquartier, das Würde, Gemeinschaft und individuelle Begabung in den Mittelpunkt stellt.


🏗️ Architektonisches Konzept: Ein Poetisches Geflecht
1. Gesamtstruktur und Gliederung
- Organische Formensprache: Das Gebäude ist kein “Kasten”, sondern ein fließendes, mehrgeschossiges Ensemble mit sanft geschwungenen Außenwänden und Gründächern. Diese organische Form symbolisiert das kontinuierliche Wachstum und die Verschiedenheit, die in der Schule kultiviert wird.
- Zentrale Verbindung: Das Herzstück ist ein hoher, lichtdurchfluteter Lichthof (Agora-Halle), der alle Bildungsstufen (Kita bis Sekundarstufe II) miteinander verbindet. Er dient als Ort für gemeinsame Rituale, Treffen und Feiern, um die Einheit der Gemeinschaft zu stärken.
- Differenzierte Lernräume: Die Raumgestaltung spiegelt die pädagogische Vielfalt wider:
- Ateliers für Hochbegabte und hochmoderne Werkstätten, die an die historische Agora (Treffpunkt der Ideen) erinnern.
- Rückzugsräume und Bibliotheken, die durch ihre Ruhe und Materialität wie “Tempel der Stille” wirken.
- Flexible Clusterräume für alters- und niveaugemischte Projektgruppen.
2. Der Sanfte Übergang (Kita-Anbindung)
- Die Schule ist direkt und fließend mit der Kindertagesstätte verbunden. Dieser Bereich ist ebenerdig, nutzt weiche, taktile Naturmaterialien und bietet einen geschützten Zugang zu den Spielbereichen, um einen sanften Übergang für die frühkindliche Förderung zu gewährleisten.
🌿 Vollökologische Bauweise und Materialien
Die gesamte Konstruktion ist auf eine positive CO₂-Bilanz und maximale Gesundheit der Nutzer ausgelegt.
1. Tragkonstruktion und Ökologische Baustoffe
- Holz-Hybrid-Bauweise: Die primäre Tragstruktur besteht fast vollständig aus Brettsperrholz (BSH) und Brettschichtholz (BSL) aus nachhaltig bewirtschafteten, regionalen Wäldern. Dies macht das Gebäude zu einem großen aktiven CO₂-Speicher.
- Wand- und Fassadensystem:
- Fassaden: Die Außenschicht besteht aus atmungsaktiven, vorgefertigten Holzrahmen-Elementen, die mit Lehmputz oder vertikalen, langlebigen Holzlamellen verkleidet sind.
- Innenwände: Dominanz von Lehmputzen und kalkbasierten Oberflächen, die das Raumklima durch hervorragende Feuchtigkeits- und Temperaturregulierung optimieren.
- Dämmung: Ausschließlich natürliche, nachwachsende Dämmstoffe (Zellulose, Holzfaser, Hanf) werden verwendet, um ein schadstofffreies und Allergiker freundliches Umfeld zu gewährleisten.
2. Energieautarkie und Umweltintegration
- Energie-Plus-Standard: Die Schule ist als Energie-Plus-Gebäude konzipiert. Die gesamte benötigte Energie wird über das Gebäude selbst gewonnen.
- Photovoltaik (PV): Unauffällig integrierte, hochentwickelte PV-Elemente auf allen Gründächern.
- Geothermie: Beheizung und Kühlung erfolgen über Erdwärmepumpen und ein hochwirksames Flächenheiz- und Kühlsystem in den Böden und Decken.
- Gründächer und Wasser: Die extensiven und intensiven Gründächer sind ein zentrales Element. Sie isolieren thermisch, speichern Regenwasser (das zur Grauwassernutzung recycelt wird) und fördern die Biodiversität. Die Kinder erleben so täglich den ökologischen Kreislauf.
- Belüftung und Licht: Das Gebäude nutzt ein hybrides Lüftungssystem, das natürliche Querlüftung (durch optimierte Fensteranordnung) mit einer mechanischen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kombiniert. Maximale Tageslichtnutzung reduziert den Bedarf an Kunstlicht drastisch.
💡 Pädagogische Ausstattung
- Technologie: Trotz der Naturnähe sind alle Lernräume mit modernster, nachhaltiger digitaler Technologie ausgestattet, um Peer-Learning und differenziertes Unterrichten optimal zu unterstützen.
- Möblierung: Flexible, mobile und ergonomische Möbel aus nachhaltigem Holz ermöglichen eine ständige Neuanordnung der Lernlandschaften entsprechend den Bedürfnissen der Projekt- und Niveaugruppen.
Das “Haus der Stimmen” ist somit ein Leuchtturmprojekt, das die ästhetische, soziale und ökologische Verantwortung in einer einzigen, poetischen Architektur vereint.